Gemeinde Laußig
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    News

    Eine Attraktion der besonderen Art ist das 180 Hektar große Naturschutzgebiet Zadlitzbruch bei Pressel.
    Dieses Gebiet wird weder forstwirtschaftlich bewirtschaftet, noch wird hier gejagt, obwohl es Wild in Hülle und Fülle gibt. Hier bleibt die Natur sich selbst überlassen.
    Hier wurden schon 96 Vogelarten beobachtet. Ca. 43 Arten nisten hier. Die Moore sind wichtige Rastplätze der Kraniche während des Zuges. Darüber hinaus brüten regelmäßig etwa zehn Kranichpaare im Gebiet. Aber auch besondere Pflanzenarten sind hier zu finden. Z.B. Salbeigamander und Königsfarn, Schmalblättriges Wollgras und Scheidiges Wollgras, Wassernabel breiten sich aus. Moosbeeren gedeihen, Breitblättriger und Mittlerer Sonnentau, fleischfressende Pflanzen bilden rote Teppiche im Feuchtgebiet.

    Der Zadlitzbruch, in dem früher Torf abgebaut wurde, besteht heute aus einer ganzen Serie von Teichen, die von Schilf und schützendem Wald umgeben sind.

     

    1702 wird die Pechhütte in Durchwehna erstmals urkundlich erwähnt. In Familienbesitz der Familie Schlobach war sie mehrere Jahrhunderte. 1900 wurde sie zu Ehren von Friedrich Schlobach in „Friedrichshütte“ umbenannt. Ihm gelang 1830 die Produktionssteigerung von Kienöl um das 20-Fache. Kienöl, auch Pech genannt, wurde aus Wurzelholz durch trockene Destillation in doppelwandigen, hohen gemauerten Schwelöfen erzeugt. Es diente zum Abschmieren von Wagenachsen, Abdichten von Booten, Auspichen von Fässern, zum Tränken von Netzen. Dieses neue Produktionsverfahren wurde bis ins Jahr 1952 angewendet. Seitdem ruht dieses Handwerk.

    In der Gegenwart posiert Roland Gempe aus Pehritzsch als "Heidemönch" vor den Holzkohleöfen an der Friedrichshütte bei Kossa. Er und seine Mitstreiter machen sich stark, diesen, sowie den benachbarten, dem Verfall preisgegebenen Pechofen für die Nachwelt zu erhalten.

    Als Heidemönch erzählt Roland Gempe den Besuchern von der einstigen Handwerksstätte. Die Pechhütte versorgte in früheren Jahren die Wirtschaft mit Pech, Teer, Kienöl und Holzkohle. Sie ist ein technisches Denkmal im Naturpark Dübener Heide.
     
     
    2015 stand ein kleines Budget über das EU-Programm „Erschließung unentdeckten Kulturerbes“ zur Verfügung. Dies reichte jedoch nicht aus, um den im 17. Jahrhundert erstmals erwähnten Schwelofen komplett zu sanieren. Deshalb werden jährlich kleinere Feste veranstaltet, um die Besucher mit dem Anliegen vertraut zu machen.  
     
    Die Steinerkeide von Authausen war ursprünglich unbebautes Land. Um Straßen in Authausen zu befestigen, wurden mehrere tausend Fuhren Sand aus ihr abgefahren. Die großen Brocken blieben dabei liegen. Zurück blieb eine wilde, mit Steinhaufen übersäte Keide.
    1912, 1921 und erst wieder 1976 wurden nach und nach Bepflanzungen in der Steinerkeide vorgenommen. Ahorn, Götterbäume, Trompetenbäume, Ölweiden, Ginster, Johanniskraut, Baumwürger, Schneeball, Wacholder, Alpenrosen, Goldregen, Essigbäume, Goldglöckchen und Rehbinden wurden eingepflanzt. Wenige der angepflanzten Bäumchen überlebten den Randalismus unvernünftiger Besucher.
    1975 wurden ein Kiosk und eine Freilichtbühne erbaut, 1977 die Toilettenanlage.
    Rechts und links der Bühne stehen zwei Figuren. Erschaffen wurden sie vom Bürger Hermann Licht.
    Der Bassgeigenspieler verkörpert die klassische besinnliche Muse, der Schifferklavierspieler vertritt die leichte Musik.

    Im Jahr 2018 schloss die Gemeinde Laußig mit dem Männerchor "Concordia" Authausen einen Pachtvertrag ab. Es erfolgte seit dem eine umfangreiche Sanierung des beliebten Kulturzentrums.

    • Den Dank des Bürgermeister Lothar Schneider an die vielen ehrenamtlichen Helfer bei der umfangreichen Sanierung finden Sie im Dübener Wochenspiegeö vom 07.08.2019, Seite 9

     

    Das Deutsche Sprengchemie Werk Moschwig befand sich früher auf dem Buche-Areal. Dafür wurde das Bereitschaftslager 1942 zum Zwangsarbeiterlager „Lager Heide“ zweckentsprechend umfunktioniert und erweitert. Es wurde mit Stacheldraht umzäunt und durch Wachmänner bewacht. Am 7. Mai 1942 traf der erste Transport mit 94 ukrainischen Zwangsarbeitern im Lager ein. Der tagelangen Fahrt in Güterwaggons folgte ein etwa vier Kilometer langer Fußmarsch zum Lager.
    Im Jahr 1943 lebten 1347 Menschen im Lager, davon hauptsächlich Ukrainer. Im Lager Heide wurde in der Woche in drei Schichten ohne jeglichen freien Tag gearbeitet. Das Wecken für die erste Schicht erfolgte um vier Uhr. Eine Schicht dauerte zwischen acht und zehn Stunden.

    Das Essen, welches hauptsächlich in den Baracken eingenommen wurde, war direkt an den Schichtrhythmus gebunden. Zum Frühstück gab es einen halben Liter Wassersuppe mit etwas Gemüse, zum Mittag 0,75 Liter Wassersuppe mit Kartoffeln. Am Abend mussten sich fünf Personen einen Laib Brot teilen. Dazu gab es Tee.

    Untergebracht waren die Zwangsarbeiter in Baracken mit Räumen für 16 bis 20 Personen. Auf Doppelstockpritschen wurde eng aneinander gedrückt geschlafen. Bis Dezember 1942 konnten die Lagerinsassen mehrmals im Jahr eine Postkarte mit vorgedrucktem Text an die Verwandten schicken.


    Es gab Anweisungen für die Wachmänner, nach denen der unmenschliche Umgang mit den Ostarbeitern festgeschrieben und legitimiert war.

    Die verhängten Disziplinarmaßnahmen waren hauptsächlich zusätzliche Arbeitsleistungen. Für schwere Vergehen war auch die Einweisung in ein Konzentrationslager üblich.

    Das Arbeiten im Werk barg erhebliche Gefahren in sich.

    Viele der Ostarbeiter starben auf grund miserabler Lebens- und Arbeitsbedingungen.

    Das genaue Datum der Auflösung des Lagers im April 1945 ist nicht bekannt. Laut Zeitzeugenberichten ist anzunehmen, dass es sich um eine überstürzte Flucht der Verwaltung und der Wachleute etwa Mitte des Monats handelte. Die Lagerinsassen waren eines Morgens allein gelassen und ohne jegliche Information zurückgeblieben. 

    Aus dem ehemaligen Arbeitslager Buche soll ein Gedenkpark werden.
    Die Interessengemeinschaft Lager Heide ist zur Zeit (2009) 15 Leute stark.
    Vor allem Hans Fröhlich ist fast täglich im ehemaligen Lagergelände   
    anzutreffen:

     „Hauptaugenmerk unserer Arbeit ist, dass wir den Menschen zeigen wollen, was hier im Zwangsarbeiterlager einmal war, was hier geschehen ist.“

      Eine der ersten Aufgaben ist das Freilegen der vorhandenen Fundamente. Davon gibt es 44 Stück. Die sind teilweise sehr verwachsen und befinden sich unter einer dicken Waldbodenschicht.


    “Wir sollen Begehbar- sowie Sichtbarkeit herstellen. Das Areal ist 300 mal 400 Meter groß. Hier befanden sich früher rund 1500 Ukrainer als Zwangsarbeiter, die in der Sprengstofffabrik arbeiteten. Wir wollen daran erinnern und das Vorhandene wieder zeigen,“ erzählt Fröhlich.

       Fünf Jahre dauerte der Kampf um das Gelände.

    Einen großen Unterstützer fand Fröhlich in der damaligen Gemeinde Kossa und ihrem Bürgermeister Lothar Schneider. Die Gemeinde übernahm schließlich das Areal vom Bundesvermögensamt. Eine wichtige Voraussetzung für Hans Fröhlich, jetzt alles zu unternehmen, um daraus einmal einen Gedenkpark machen zu können.

    Quelle: nach einem Bericht von Steffen Brost, LVZ vom 25.Mai 2009

     

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